Doch es wurde dunkel und Nacht, bis ich mich abends gegen neun Uhr in einem Hotel in Storslett nach den Zimmerpreisen erkundigte, die, wie eigentlich immer in norwegischen Hotels, exorbitant waren. Die lokalen, kleineren Unterkünfte waren von Flüchtlingen aus aller Herren Länder belegt. So blieb mir nichts anderes übrig, als völlig übermüdet und etwas außerhalb der Ortschaft mein Zelt aufzuschlagen, schnell noch etwas zu kochen und dann tief in den Schlafsack zu kriechen. Am nächsten Tag startete ich den Versuch, einen Tag Pause im Freien zu verbringen. Der Wind, der von Süden her kam, war eisig kalt, und so fuhr ich, nachdem ich meine Ausrüstung im Zelt verstaut hatte, die kurze Strecke zurück nach Storslett, um dort ein paar Dinge zu kaufen und mich im Warmen aufzuhalten. In der öffentlichen Bibliothek unterhielt ich mich mit den Angestellten über meine Tour und erhielt wertvolle Tipps für die Übernachtungsmöglichkeiten auf den folgenden Kilometern. Abends kehrte ich zu meinem Zelt zurück, kochte mein Abendessen und legte mich schlafen. Doch es war zu kalt gewesen, um mich wirklich zu erholen, und das sollte ich am folgenden Tag zu spüren bekommen. Denn nachdem ich da entlang der Küste gefahren und die seltsam perfekten Formen, die die gesprungene Eisdecke auf dem Wasser des Fjordes geschaffen hatte, betrachtet hatte, fühlte ich mich auf einmal etwas kraftlos und schwindelig, als ich in einem kleinen Supermarkt in Sorstraumen einen kurzen Stop einlegte und eingeladen wurde, gratis Kaffe zu trinken und Plätzchen zu essen.