Als ich nach ein paar knackigen Steigungen am Leirfjorden entlangfuhr, hielt auf einmal ein Auto auf der anderen Straßenseite, und die junge Dame, die mir neulich zugewinkt hatte, stieg aus und winkte mir aufgeregt zu. Sie wollte ein Interview machen. Fast schon routiniert bat ich sie, uns in den Wagen zu setzen, da ich mich doch etwas aufwärmen wollte. Nachdem Fragen und Fotos erledigt waren, verabschiedeten wir uns, und ich nahm den letzten Teil meiner Tagesetappe in Angriff.
Ich verbrachte die Nacht in der geheizten Küche eines eigentlich geschlossenen Campingplatzes – der überaus freundliche Besitzer hatte mir eine Hütte für 200 Kronen überlassen wollen, doch ich hatte in Bodo schon zuviel Geld ausgegeben und musste sparen. Da schlug er mir den Schlafplatz in der Küche vor und ich war mal wieder happy.
Am nächsten Abend überquerte ich mit der Fähre das Tysfjord und fand nach Einbruch der Dunkelheit, gerade noch vor einer langen und harten Steigung, einen idealen Lagerplatz an einem Aussichtspunkt, direkt über dem Fjord!
Die Nacht war sternenklar, der Mond spiegelte sich im Wasser, und über den Bergen war wieder das Nordlicht zu sehen, noch eindrucksvoller als in der Nacht am Polarkreis. Ich wusste schon langsam gar nicht mehr, womit ich soviel Glück verdient hatte.