Ich werde zur Berühmtheit

Das Wetter änderte sich kaum, glücklicherweise regnete es nur zeitweise, und manchmal kam sogar die Sonne für ein paar Stunden durch. Die Straßen waren teilweise spiegelglatt und mehr als einmal konnte ich einen Sturz nur mit Mühe und Not verhindern. Dennoch verbrachte ich noch einen wundervollen Nachmittag und Abend an den Ufern des Store Mojavatnet, wo ich mein Lager aufgeschlagen hatte, obwohl mein Tagesziel noch nicht erreicht war. Doch die Aussicht über den gefrorenen See auf die einsamen verschneiten Berge, die hier und da von der durch die Wolken brechenden Sonne beschienen wurden, machte mir die Entscheidung leicht, anzuhalten und den Rest des Tages zu genießen. Am nächsten Tag erreichte ich, nachdem ich die Nordland-Pforte durchfahren hatte, über eine schwer zu befahrende E6 Mosjoen, wo ich mir und meiner klammen Ausrüstung wieder eine Nacht in einer warmen Hütte gönnte. In der Gegend um Mosjoen war es dann auch, dass ich zum ersten mal ziemlich verdutzt einer Journalistin gegenüberstand, die mich für die lokale Zeitung interviewen wollte. Das erste von insgesamt drei Zeitungsinterviews, das ich auf der Tour gab. Nachdem ich alle Fragen beantwortet und mich für ein paar Fotos vor mein Zelt gestellt hatte, verabschiedete ich mich von der Zeitungsdame und fuhr weiter Richtung Mo I Rana und dem Polarkreis entgegen.
Über einen ziemlich heftigen Pass mit matschigem Schnee kam ich nach Korgen, wo ich morgens auf einer kleinen Insel in einem Gewässer zwei Adler davonfliegen sah, und erreichte am folgenden Tag Mo I Rana, die Stadt mit dem anscheinend größten Technologiepark Norwegens, wo ich in einem öffentlichen Schwimmbad eine Dusche nahm und zum ersten mal in meinem Leben in einer Sauna saß – eine geniale Erfindung in diesen Breitengraden.