‚Zombeavers‘ macht Spaß!
Bieber: wer einem solchen Nager in freier Natur noch nicht begegnet ist, wird kaum glauben, wie mutig die Tiere zum Angriff übergehen, wenn sie sich bedroht fühlen. Rückzug schien jedenfalls nicht zu existieren für das Exemplar, das mir 2005 in Feuerland über den Weg lief. Seither habe ich einen gewissen Respekt für diese Pelztierart, was die Charaktere in diesem Film vermutlich nachvollziehen können – insofern sie die Begegnung überlebt haben.
Der Titel selber – ein Amalgam aus Zombie und Beaver, was auf Deutsch Biber bedeutet, aber in der amerikanischen Umgangssprache auch ein Synonym ist für das weibliche Geschlechtsorgan – läßt die Erwartungen an den Film bereits so weit absinken, dass es eigentlich nur noch aufwärts gehen kann. Und tatsächlich war ich überrascht, wie bewusst die wieder und wieder aufgekauten Klischees des Horror-Genres verwendet werden, und wie dennoch alles Spaß macht. Die nackten Brüste und oft lustigen Dialoge helfen ebenfalls, über die eine oder andere Schwäche der Handlung hinwegzusehen. Einer der Höhepunkte des Films waren für mich die Biberpuppen, die wie auf Schienen durch den Film gleiten. Endlich wieder echte Requisiten, kein gummiartiges CGI. Was ich auch gut fand, war die Tatsache, dass die infizierten, weil von den Bibern gebissenen Menschen quasi die Weltsicht der Zombeavers übernehmen und mit ihnen gemeinsame Sache machen: das führt zu allerhand komischen Situationen.
Der schlechte Geschmack bezüglich des Humors in diesem Film verhält sich proportional zum Titel und sorgt, genau wie die seltsam steifen Biberfiguren, für gute Laune. So dass hoffentlich niemand überrascht sein wird, wenn sich wild schnappende Schneidezähne auf den unteren Körperbereich einer laut kreischenden, blonden Bikinischönheit zubewegen.
Nackte Haut, mutierte Nagetiere, etwas Grusel und einige gute Lacher – was braucht man mehr?