Eine Hytte

Ich traute zuerst meinen Ohren nicht. Doch schließlich saß ich tatsächlich in dieser unglaublich gemütlichen kleinen Hütte, konnte meine nassen Sachen trocknen lassen und mir in aller Ruhe auf der kleinen Herdplatte ein Abendessen kochen. Das Wasser holte ich mir in einem kleinen Kanister aus dem Badezimmer des Hauptgebäudes. (Überhaupt habe ich diese kleinen „Hytten“ sehr zu schätzen gelernt. Niemand kann mir erzählen, dass ein Hotelzimmer für 900 Kronen so gemütlich ist wie diese schlichten, kleinen Häuschen mit nichts als einem Bett, einer Heizung und einer Kochplatte!) Und so, nach zwei Tagen Regen, Pech und Ungewissheit, saß ich jetzt also hier im Warmen und war der glücklichste Mensch Norwegens! Ich wusste nun auch, dass meine Tour ein Erfolg werden würde. Und am frühen Morgen stand ich, mit einer Tasse heißem Tee in der Hand, zum ersten Mal staunend vor der Pracht der winterlichen norwegischen Landschaft und schaute hinaus auf den Snasavatnet. Die freundlichen Leutchen des Motels, besonders die Dame, schienen sehr besorgt um mein Wohlergehen zu sein, und so bekam ich am nächsten Tag nicht nur ein paar Ansichtskarten des Motels und einen heißen Kaffee, sondern auch noch belegte Brote für unterwegs zugesteckt. Einfach unglaublich auch jetzt noch. Vielen Dank ihr lieben Leute vom Kwam-Motel, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ihr mir geholfen habt!
Moralisch gestärkt fuhr ich weiter auf der E6, alles schien nun sehr einfach verglichen mit den ersten beiden Tagen. Ich erreichte Grong und fuhr nach einer kurzen Pause in der eher unspektakulären Ortschaft weiter, Richtung Norden und Mosjoen. Ich schlief neben einer Schule auf einem überdachten Tischtennistisch, weil ich keine Lust hatte, im Regen und der Dunkelheit mein Zelt aufzustellen.