Die starken Regenfälle kamen sehr ungelegen, da ich über diesen Teil der Ruta 41 abenteuerliche Geschichten gehört hatte. Die Straße führte auf fast 1500 Meter hinauf zum Paso Roballo, einer windverwehten Einöde, um sich anschließend über eine Distanz von etwa zwei Tagesmärschen den Berg hinab zu winden, nach Los Antiguos, einem kleinen Grenzstädchen. Am Morgen regnete es immer noch, und die Piste war zu einer braunen, schmierigen, schlammigen Paste verquollen. Als die Steigung der Straße stark zunahm, rutschte ich bei jedem Schritt, den ich tat, wieder einen halben Meter zurück. Nach einigen Stunden Anstrengung machte ich eine notdürftige Pause im Regen, ich breitete die Plastikplane über mir aus und versuchte, meine Kräfte zu sammeln für den verbleibenden Aufstieg. Ich aß die verbleibende Hälfte des Fisches, welcher ausgezeichnet schmeckte, das er über dem im Regen schwelenden Feuer geräuchert worden war. Meine Schuhe waren schlammverschmiert, die rutschige Piste begann, mir den letzten Nerv zu rauben, als ich die Höhe erreichte, wo der Regen zu Schnee wurde und der Boden gefroren war. Nun war das Gehen deutlich einfacher, und ich erreichte den Paso Roballo und das einsame blaue Straßenschild, das den höchsten Punkt markiert, just bevor es dunkel wurde. Da ich mich in einer sehr unwirtlichen Gegen befand und nirgends eine geschützte Stelle für das Zelt entdecken konnte, entschloss ich mich, mit dem Abstieg zu beginnen, und bei der ersten Gelegenheit das Lager aufzuschlagen. Dies wollte ich noch oberhalb der Schneegrenze tun, um nicht im knöcheltiefen Morast übernachten zu müssen. An einem kleinen gefrorenen Rinnsal, wo die Piste zwei enge Kurven beschrieb, schien mir ein geeigneter Ort zu sein. Eine etwa mannshohe Geröllhalde bot notdürftigen Schutz vor etwaigen Stürmen.