Ein alte, auf meinen topographischen Karten verzeichnete Straße verlief parallel zum Ufer des Sees, jedoch um etwa zehn Kilometer ins Landesinnere versetzt. Nachdem ich die Hügel östlich des Sees durchquert hatte, marschierte ich auf dieser Straße weiter, bis ich bei einer Estancia anlangte, die an einem ausgetrockneten Salzsee lag. Ein Lastwagen mit einer Ladung Holz war gerade angekommen, und da ich mich nach einer Unterkunft erkundigen wollte, packte ich beim Entladen mit an. Anschließend saß ich mit einem alten Gaucho in der Küche, der Lastwagen war weitergefahren, und versuchte mich mit meinem Gegenüber zu unterhalten. Er lächelte in einem fort, aus Höflichkeit und weil er vermutlich etwas schwer hörte, während ich versuchte, ihm meine Reise anhand der Fotos auf meinem Laptop zu veranschaulichen. Ich glaube, dass er bis am Ende nicht recht verstand, was ich ihm demonstrieren wollte, so dass ich mich zeitig in die Unterkünfte der Estancia-Arbeiter zurückzog. Am kommenden Morgen ging ich quer über den Salzsee zu der Piste, die nach Nordwesten durch die Hügel führte, und hatte in kurzer Zeit die Ruta 41 erreicht. Nachdem ich den ganzen Tag marschiert war, erreichte ich gegen Abend einen kleinen See, der unweit der Straße lag. Ich überquerte den schmalen Fluss, der das Gewässer speiste, und warf die Angel aus, um mein Glück zu versuchen. Am anderen Ufer, weniger als hundert Meter von mir entfernt, versuchten zwei Gauchos dasselbe. Schon bald hatte etwas angebissen, ein starker Zug an der Leine, es war eine „Embra“, ein Forellenweibchen mit einem Bauch voller Eier. Vermutlich wäre es waidmännischer gewesen, das Tier wieder ins Wasser zu entlassen, doch mir lief das Wasser im Munde zusammen beim Anblick des stattlichen Fisches, es sollte meine Stärkung werden vor den letzten kräftezehrenden hundert Kilometern bis an den Lago Buenos Aires. Etwas weiter entlang der Piste fand sich die alte Ruine eines einfachen Hauses, dort schlug ich mein Lager auf und entfachte im zunehmenden Regen ein Feuer. Bald war es unmöglich geworden, die Flamme am Leben zu erhalten, so dass ich die übrige Hälfte des Fisches, den ich auf einem Grill über das Feuer gelegt hatte, mit ein paar Blättern abdeckte, und mich ins Zelt zurückzog.