Beim Marsch zu der nahen Estancia, wo man den herkömmlichen Betrieb aufgegeben und sich auf die Beherbergung von Touristen verlegt hatte, begegnete ich einer älteren Dame. Sie lag am Hang auf dem Rücken, die Augen geschlossen. „Die Unterkünfte sind nett, aber das Essen ist, nun ja, etwas rustikal, und sie servieren immer dasselbe“, sagte sie. War das die Zukunft dieses Landes, verwöhnte Touristen, die über schlichten Mahlzeiten gähnten?

Auf der Estancia wurde ich im Haus der Angestellten mit Lebensmitteln versorgt und freundlich bewirtet. Eine alte Mutter saß am Tisch, und als man mich aufforderte, ihr Alter zu erraten, sagte ich, sie sehe aus wie 35. Mit dieser netten Lüge nahm ich sowohl Mutter als auch Tochter für mich ein. Derweil stürmte ein hübsches blondes Mädchen in die Stube, mit verheulten Augen, die Hände vor das Gesicht gerissen. Es folgte ihr Freund oder Liebhaber, der ihr offensichtlich gerade eine Szene gemacht hatte. Ich schaute dem Treiben zu und dachte an all die kalten Berge und Täler und Nächte meines bisherigen Weges. Ich hätte sie umgehend getröstet, wenn es gewünscht worden wäre.
Zum Abschied, den ich etwas forcierte, weil mir in der Küche allmählich zu eng wurde, drückte mich die Tochter, eine Dame mittleren Alters und mit stattlichen Ausmaßen, an den wogenden Busen. Es war eine sehr mütterliche Umarmung. Vor mir lag der Lago Viedma mit seinen kargen Ufern.