Und so fuhr ich immer weiter, bis ich in Skaidi eintraf, dem eigentlichen Ziel des heutigen Tages. Doch außer einem kleinen Supermarkt und einer Tankstelle, in der mich die Kassiererinnen mal wieder unsicher beäugten, so als wäre ich aus den Wäldern herabgestiegen, um hier zu plündern und zu brandschatzen, gab es nicht viel zu sehen, geschweige denn einen Ort zum Übernachten. Außerdem war es die Stelle, wo ich mich von der E6 verabschieden musste. Ich sagte Auf Wiedersehen zu dieser Straße, die sich alles in allem sehr gnädig mir gegenüber gezeigt hatte, und begrüßte die 94, meine Begleiterin für die letzten Kilometer bis Hammerfest.
Ich fuhr auf der holprigen Straße los, immer nach einem Lagerplatz äugend. Doch an allen Stellen, die in Frage kamen, standen schon Häuser, und so kam ich an den Repparfjorden und musste Abschied nehmen von der Idee, am Flussufer zu zelten.
Es wurde dunkel, und der Wind, der vom Fjord her über die Straße pfiff, war eigentlich zu stark zum weiterfahren. Wie sollte ich bei einer solchen Windstärke mein Zelt aufbauen? Verließ mich mein Glück hier, nach einem wundervollen Tag? Ich radelte fluchend über eine Brücke, die Kapuze meiner Jacke tief ins Gesicht gezogen. Auf einmal bemerkte ich einen kleinen Jungen, der am Brückengeländer lehnte und mich frech angrinste. Ich kam mir etwas dumm vor, weil ich so laut vor mich hin geschimpft und geflucht hatte, doch ich war auch froh, in dieser schneeverwehten und dunkler werdenden Landschaft überhaupt ein menschliches Wesen zu sehen.