Seltsamerweise wusste keiner der Leute, die ich darauf nach den Hundeschlitterennen befragte, darüber bescheid, und überhaupt schien mir meine Tour auch nicht weniger spannend zu sein, und so begann ich eine Tagesetappe, die auf meiner Karte recht seltsam aussah. Denn die Strecke von rund 90 Kilometer legte auf der Karte eine erstaunliche Distanz zurück, während ich bisher die meisten Kilometer mit Kurven und Steigungen zugebracht hatte. So oder so, dachte ich mir, wird es ein interessanter Tag. In ein paar fiesen Steigungen voll Eis und Schnee, die mich über die achterbahnartige Straßenführung fluchen ließen, erreichte ich wieder eine Art Hochebene, die mich sehr an diejenige am Polarkreis erinnerte. Den ganzen Vormittag war ich an sonntäglichen Ausflüglern aus Alta vorbeigekommen, die mit Skiern oder Schneemobilen in der hügeligen Landschaft verschwanden. Echt beneidenswert diese Leute, mit einer solchen Natur direkt vor der Haustür. Dann hatte ich die baumlose Zone bei etwa 400 m.ü.M. erreicht, und die Magie begann. Ich ließ mein Fahrrad am Straßenrand und stapfte durch den Schnee einen nahen Hügel hinauf, und dort oben eröffnete sich mir ein Weitblick über nichts als strahlend weiße Berge, und zwischen den schnell vorbeiziehenden Wolken der blaue Himmel. Ich setzte mich hin, mit dem Rücken zum Wind, und war am Ziel aller meiner Wünsche – ich war im Schnee. Schnee soweit das Auge reicht! Einzig die E6, die sich schnurgerade durch die Landschaft zog, erinnerte mich ein wenig daran, wo ich herkam. Ich war gottefroh, diese Gegend mit meinem Fahrrad, und nicht etwa mit dem Auto, zu durchfahren. Ich pfiff und winkte einem entfernten Langläufer zu, und er winkte zurück, ganz so, als ob wir alte Kumpel seien. Und tatsächlich sind alle Menschen, die sich zu dieser Landschaft hingezogen fühlen, irgendwie Kumpel.