Es war, um ehrlich zu sein, kein besonders berauschendes Gefühl, bei diesem Wetter in die nördlichste Stadt der Welt einzufahren. Ich machte mich auch gleich auf die Suche nach einer Unterkunft. Doch zu meiner Überraschung waren alle preiswerten Unterkünfte geschlossen, eine Jugendherberge gab es nicht, und da die Touristeninformation geschlossen war, musste ich eine Menge rumtelefonieren und rumfahren. Ich erkundigte mich an einer Tankstelle nach Übernachtungsmöglichkeiten, und man verwies mich an einen gewissen Knut Hogen, der im Autohaus nebenan arbeite und Zimmer hätte. Ich kam zu Mister Hogen, einem mittelgroßen glatzköpfigen Typ, der mich etwas an die Macker auf dem Hamburger Kiez erinnerte. Nein, sagte er nach scheinbar kurzem Überlegen, er habe keine Zimmer. Es kam mir etwas seltsam vor, und außerdem mag ich kein „Nein“, und so verabschiedete ich mich kurzangebunden. Ich musste also weitersuchen. Nach noch mehr kostspieligen Telefonaten stand ich schliesslich in einer von Türken geführten Pizzeria und erkundigte mich nach einem Herrn Blix. Sie deuteten mit dem Arm in eine Ecke der Gaststätte, und wer saß da? Der Glatzkopf. Anscheinend war er wirklich nicht besonders daran interessiert, Zimmer in seinem Arbeiterheim zu vermieten. Erst nach längerer Diskussion konnte ich ein ziemlich mittelmäßiges, kaltes Zimmer ohne richtige Kochgelegenheit für nur eine Nacht klarmachen, zu einem nicht unbedingt niedrigen Preis, doch es war das einzige, was in Hammerfest zu haben war. Das Ganze stand im krassen Gegensatz zu der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Norweger, die ich bisher an der Strecke getroffen hatte.