Der Schnee am Straßenrand war kaum mehr einen halben Meter hoch und schmutzig braun bespritzt, und auch die Straße selber hatte wohl in den letzten Tagen nichts gesehen außer Regen und Matsch. So sollte also das große Finale aussehen? Es war deprimierend. Ich kannte da nur ein einziges Gegenmittel: weiterradeln.
Irgendwann fing ich mich dann auch und begann, den Regen und Wind einfach hinzunehmen und nicht mehr dauern in den Himmel zu starren und auf einen Wandel zu hoffen. Ich hatte wochenlang Glück gehabt, und nun galt es, etwas Zuversicht in sich selbst zu finden. Und siehe da, zumindest der Regen ließ nach und hörte schließlich ganz auf, und auf einmal fuhr ich unter einem kleinen Fleck blauen Himmels, und die Sonne schien auf die andere Seite des Fjordufers.
An einer schönen Bucht machte ich halt und ging hinunter ans Meer, um noch einmal über die vergangenen Wochen nachzudenken. Ein seltsames Gefühl, im Winter an einem nordischen Meer zu sitzen. Bald würde ich in Hammerfest sein, und dann war die Tour zuende, daran ließ sich nichts ändern.
Die Straße folgte der kurvenreichen Küste, und hinter jeder Landzunge erwartete ich eigentlich die Stadt zu sehen, doch erst mal musste ich noch ein paar Steigungen mitnehmen, bevor ich hinter einer schnellen Kurve das Ortsschild von Hammerfest erblickte.