Doch so einfach bekommt man die Dinge in Norwegen scheinbar nicht geschenkt. Denn hier, kurz vor dem endgültigen Ziel meiner Reise, sollte ich noch mal einen Tiefschlag erhalten, der mich fast umwarf. Der Wind, der in der Nacht etwas nachgelassen hatte, kam nun wieder auf, und zwar genau aus Nordwesten, was bedeutete, dass ich Gegenwind hatte. Und was für welchen! Dann begann es zu regnen. In mir tickten die kleinen Zahnräder wie in einem Zeitzünder. Ich konnte einfach nicht glauben, dass ich hier, an meinem letzten Tag, das lausigste Wetter der ganzen Tour haben sollte! Meine Stimmung sank.
Ich kämpfte mich durch nach Kvalsund, wo der Regen erst mal aussetzte und es so aussah, als könnte es doch noch halbwegs annehmbares Wetter geben. Doch daraus wurde erst mal nichts. Über eine windgepeitschte Brücke fuhr ich weiter Richtung Hammerfest, durch einen Tunnel, in dem mir ätzende Gedanken wie etwa der, dass man den Tunnel am besten gleich bis nach Hammerfest bauen sollte, damit man sich das Wetter erspare. Am Tunnelausgang erwartete mich wieder der Regen. Meine Stimmung war am absoluten Nullpunkt angelangt. Ich hielt mehrmals an und erwog ernsthaft die Möglichkeit, umzudrehen und einfach woanders hinzufahren, zum Nordkapp etwa, oder nach Sibirien…