Entlang des Ruoppat Rombaken fuhr ich weiter Richtung Setermoen. Zum ersten Mal seit mehreren Tagen war der Himmel bedeckt, was mich allerdings nicht weiter störte, da es das Wetter war, dass ich in Norwegen sowieso erwartet hatte. Der Wind allerdings war unheimlich stark und warf mich manchmal bis in die Mitte der Straße. Dann fing es auch noch stark zu schneien an, und die Sicht reduzierte sich auf wenige Meter.
Kleine Kettenfahrzeuge der englischen Armee fuhren auf der Straße – ich befand mich in einem großen NATO-Übungsgelände, wie man mir Abends in meiner Unterkunft mitteilte. Nach Einbruch der Dunkelheit erreichte ich Setermoen. Der Campingplatz war geschlossen, und das Hotel von der englischen Armee in ein Hauptquartier umfunktioniert worden.
Doch ich hatte Glück: ein Tankstellenwart gab mir den Tipp, das „Soldatheim“ zu suchen, dort könne ich günstig nächtigen. Nach einer Stunde Rumfahrerei in der Dunkelheit hatte in den Platz dann endlich gefunden, und mir wurde ein Bett angeboten für 60 Kronen die Nacht! Das Soldatheim in Setermoen ist eine Unterkunft für allerlei Leute, von christlichen Vereinen gesponsert (jedoch sehr unaufdringlich), ähnlich einer Jugendherberge. Wer also auf seiner Radtour durch Setermoen kommt, sollte auf das kleine Schild am Rande der E6 achten: „Soldatheim“!